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Das Sanierungsgebiet

Ein Sanierungsgebiet fördert gezielt die städtebauliche Entwicklung.

Eigentümer profitieren von steuerlichen Vorteilen, während die historische Bausubstanz erhalten und modernisiert wird.
Ein Sanierungsgebiet ist ein festgelegter Bereich innerhalb einer Stadt oder Gemeinde, der nach städtebaulichen Gesichtspunkten einer Erneuerung oder Verbesserung bedarf. Die Ausweisung eines solchen Gebiets erfolgt durch die kommunale Verwaltung und zielt darauf ab, städtebauliche Missstände zu beheben und das Gebiet aufzuwerten.

Die Gründe für die Festlegung eines Sanierungsgebiets können vielfältig sein. Häufig geht es darum, die Wohn- und Lebensqualität zu erhöhen, die Infrastruktur zu verbessern, historische Bausubstanz zu erhalten oder ökonomische Impulse zu setzen. In Sanierungsgebieten werden oft Maßnahmen wie die Modernisierung von Gebäuden, die Neugestaltung von öffentlichen Räumen, der Ausbau von Verkehrsinfrastruktur oder Umweltschutzmaßnahmen durchgeführt.

Für Eigentümer von Immobilien in einem Sanierungsgebiet kann dies bedeuten, dass sie bei der Sanierung ihrer Gebäude bestimmte Auflagen erfüllen müssen, aber auch Fördermittel oder steuerliche Vergünstigungen in Anspruch nehmen können. Die Kosten für die Sanierung werden teilweise durch öffentliche Mittel subventioniert, um Anreize für Investitionen zu schaffen und den Prozess der Stadterneuerung zu unterstützen.

Die rechtliche Grundlage für die Ausweisung und Förderung von Sanierungsgebieten in Deutschland bildet das Baugesetzbuch (BauGB), insbesondere im Rahmen der Städtebauförderung.

Nachdem ein Sanierungsgebiet von der Kommune festgelegt wurde, wird in der Regel ein Sanierungskonzept oder ein Rahmenplan erstellt. Dieser Plan definiert die Ziele und Maßnahmen, die im Sanierungsgebiet umgesetzt werden sollen. Die Planung kann sich über mehrere Jahre erstrecken und umfasst oft eine breite Palette von Aktivitäten:

Gebäudesanierung: Renovierung und Modernisierung von Wohn- und Geschäftshäusern unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Aspekte.

Erschließung: Verbesserung oder Neuschaffung von Verkehrsanbindungen, Parkmöglichkeiten und technischer Infrastruktur wie Wasser-, Abwasser- und Energieversorgung.

Öffentlicher Raum: Neugestaltung von Straßen, Plätzen und Grünanlagen zur Steigerung der Aufenthaltsqualität.

Soziale Infrastruktur: Schaffung oder Erweiterung von Einrichtungen für Bildung, Kultur, Soziales und Gesundheit.

Wirtschaftsförderung: Maßnahmen zur Stärkung der lokalen Wirtschaft, etwa durch die Ansiedlung neuer Unternehmen oder die Unterstützung bestehender Betriebe.

Die Umsetzung dieser Maßnahmen erfolgt oft in enger Zusammenarbeit zwischen der Stadtverwaltung, den Immobilieneigentümern, Investoren sowie den Bewohnern des Gebiets. Für die Durchführung können spezielle Sanierungsträger beauftragt werden.

Für Eigentümer innerhalb eines Sanierungsgebiets bedeutet dies auch, dass sie bei Baumaßnahmen bestimmte Vorgaben beachten müssen. So kann es sein, dass sie für Umbauten oder Sanierungen eine Genehmigung der Sanierungsbehörde benötigen. Andererseits können sie aber auch von Förderprogrammen profitieren, die Zuschüsse oder steuerliche Erleichterungen bieten.

Ein wichtiger Aspekt ist zudem der Ausgleichsbetrag: Eigentümer von Grundstücken in einem förmlich festgelegten Sanierungsgebiet müssen nach Abschluss der Sanierung einen Ausgleichsbetrag zahlen, wenn durch die Sanierungsmaßnahmen eine Wertsteigerung ihres Grundstücks eingetreten ist. Diese Zahlungen fließen in einen Fonds zurück, der wiederum für städtebauliche Maßnahmen im Sanierungsgebiet verwendet wird.

Die Festlegung eines Sanierungsgebiets ist somit ein wichtiges Instrument der Stadtentwicklungspolitik mit dem Ziel einer nachhaltigen Aufwertung städtischer Quartiere.

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