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Maßnahmen bei Insolvenz des Bauträgers

Bei Insolvenz des Bauträgers sollten Käufer schnell handeln, Ansprüche sichern und Bürgschaften prüfen, um das Bauvorhaben bestmöglich abzusichern.

Die Insolvenz eines Bauträgers kann für alle Beteiligten, insbesondere für die Käufer einer Denkmalimmobilie, eine herausfordernde Situation darstellen. Hier sind einige Maßnahmen und Schritte, die ergriffen werden können, um die Interessen der Käufer und anderer Gläubiger zu schützen:

1. Informationssammlung:

Insolvenzanmeldung prüfen: Stellen Sie sicher, dass die Insolvenz des Bauträgers offiziell angemeldet wurde.

Insolvenzverwalter kontaktieren: Der Insolvenzverwalter ist für die Abwicklung der Insolvenzmasse zuständig. Nehmen Sie Kontakt auf, um Informationen über den Stand des Verfahrens zu erhalten.

2. Rechtliche Beratung einholen:

Anwalt konsultieren: Ein auf Insolvenzrecht spezialisierter Anwalt kann Ihre Rechte klären und Sie durch das Verfahren führen.

Forderungen anmelden: Melden Sie Ihre Forderungen beim Insolvenzverwalter an. Dazu gehören Ansprüche aus bereits geleisteten Zahlungen oder aus dem Kaufvertrag.

3. Sicherheiten prüfen:

Bauherrenmodell: Falls ein Bauherrenmodell vorliegt, könnten Sie als Käufer direkt Eigentum am Grundstück oder an Teilen des Bauvorhabens haben.

Gewährleistungsbürgschaften: Prüfen Sie, ob Gewährleistungsbürgschaften oder andere Sicherheiten bestehen, die im Falle einer Insolvenz greifen.

4. Finanzielle Absicherung:

Zahlungen stoppen: Leisten Sie keine weiteren Zahlungen an den Bauträger ohne Rücksprache mit dem Insolvenzverwalter.

Kontenklärung: Klären Sie den Status von eventuellen Notaranderkonten oder Treuhandkonten.

5. Projektfortführung evaluieren:

Möglichkeiten der Fortführung: Erkunden Sie Möglichkeiten, wie das Bauprojekt fortgeführt werden könnte – eventuell durch einen neuen Investor oder Bauträger.

Eigene Baugemeinschaft gründen: In manchen Fällen können sich Käufer zusammenschließen und das Projekt in Eigenregie oder mit einem neuen Partner fertigstellen.

6. Kommunikation mit anderen Beteiligten:

Austausch mit anderen Käufern: Vernetzen Sie sich mit anderen betroffenen Käufern, um gemeinsame Interessen zu vertreten.

Gläubigerversammlung teilnehmen: Nehmen Sie an Gläubigerversammlungen teil, um Ihre Interessen zu vertreten und Informationen aus erster Hand zu erhalten.

7. Langfristige Strategie entwickeln:

Rechtsansprüche sichern: Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Anwalt, welche rechtlichen Schritte eingeleitet werden können, um Ihre Ansprüche zu sichern.

Alternativen abwägen: Seien Sie bereit, auch über Alternativlösungen nachzudenken, falls eine Fertigstellung des Projekts nicht möglich ist.

8. Monitoring des Verfahrens:

Bleiben Sie über den Fortgang des Insolvenzverfahrens informiert und reagieren Sie auf neue Entwicklungen.

Die Insolvenz eines Bauträgers ist komplex und kann unterschiedliche rechtliche Konsequenzen haben. Es ist wichtig, schnell zu handeln und professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Die genannten Maßnahmen sollten individuell angepasst werden und hängen von den spezifischen Umständen des jeweiligen Falles ab.

Wenn Sie mit der Situation konfrontiert sind, dass der Bauträger Ihrer Denkmalimmobilie Insolvenz angemeldet hat, ist es wichtig, proaktiv zu handeln und Ihre Interessen zu wahren. Hier sind weitere Schritte und Überlegungen, die Sie in Betracht ziehen sollten:

9. Prüfung von Versicherungen:

Rechtsschutzversicherung: Überprüfen Sie, ob Ihre Rechtsschutzversicherung Kosten für rechtliche Auseinandersetzungen im Zusammenhang mit der Insolvenz abdeckt.

Bauwesenversicherung: Klären Sie, ob eine Bauwesenversicherung besteht und welche Ansprüche daraus geltend gemacht werden können.

10. Verhandlungen mit Gläubigern:

Banken und Kreditgeber: Sprechen Sie mit Ihren Finanzierungspartnern über die Situation und mögliche Anpassungen Ihrer Finanzierungsvereinbarungen.

Handwerker und Lieferanten: Falls das Bauprojekt noch nicht abgeschlossen ist, könnten Handwerker und Lieferanten offene Forderungen haben. Es kann sinnvoll sein, auch mit diesen Gläubigern in Kontakt zu treten.

11. Bewertung des Baufortschritts:

Sachverständige hinzuziehen: Lassen Sie den aktuellen Baufortschritt von einem unabhängigen Sachverständigen bewerten, um den Wert Ihrer Investition einschätzen zu können.

Mängelliste erstellen: Dokumentieren Sie vorhandene Mängel oder unvollendete Arbeiten.

12. Umgang mit Vertragspartnern:

Verträge prüfen: Lassen Sie alle Verträge auf Klauseln überprüfen, die bei Insolvenz des Bauträgers greifen könnten.

Neuverhandlungen: Möglicherweise müssen Verträge mit anderen Dienstleistern neu verhandelt werden.

13. Steuerliche Aspekte:

Steuerberater konsultieren: Besprechen Sie mit Ihrem Steuerberater mögliche steuerliche Konsequenzen der Insolvenz und wie diese Ihre persönliche Steuersituation beeinflussen könnten.

14. Öffentliche Fördermittel:

Fördermittel prüfen: Wenn für die Denkmalimmobilie öffentliche Fördermittel in Anspruch genommen wurden, klären Sie den Umgang damit nach der Insolvenz des Bauträgers.

15. Psychologische Belastung:

Unterstützung suchen: Eine Insolvenzsituation kann emotional belastend sein. Zögern Sie nicht, professionelle Hilfe oder Beratung in Anspruch zu nehmen, wenn nötig.

16. Plan B entwickeln:

Alternativszenarien durchspielen: Entwickeln Sie Strategien für den Fall, dass das Projekt nicht fortgeführt werden kann oder sich erheblich verzögert.

17. Öffentlichkeitsarbeit:

Kommunikation planen: Überlegen Sie, ob und wie Sie öffentlich über die Situation kommunizieren möchten – insbesondere wenn es um den Erhalt eines Denkmals geht.

18. Netzwerk aktivieren:

Branchenkontakte nutzen: Nutzen Sie Ihr Netzwerk in der Immobilienbranche, um Unterstützung oder alternative Lösungsansätze zu finden.

Die Insolvenz eines Bauträgers ist ein komplexes Ereignis mit vielen Facetten und potenziellen Risiken. Es ist entscheidend, schnell zu reagieren und alle verfügbaren Ressourcen zu mobilisieren, um Ihre Investition bestmöglich zu schützen und eine geeignete Lösung für die Fortführung des Projekts oder anderweitige Kompensation zu finden.

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